Erstmalige Beteiligung Österreichs an einer Friedensoperation

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Im Jahr 1960 beteiligte sich Österreich zum ersten Mal an einer Internationalen Friedensoperation mit einem Sanitätskontingent im vormals belgischen Kongo. Im Rahmen des Jour fixe im Neustädter Café NUOVO referierte der Militärhistoriker Univ.-Doz. Dr. Erwin A. Schmidl am 28. Februar 2022: Das erste UN-Sanitätskontingent der Republik Österreich traf am 14. Dezember 1960 im Kongo ein – und wurde prompt für verkleidete belgische Fallschirmjäger gehalten, gefangen genommen und musste von nigerianischen „Blauhelmen“ befreit werden (wobei ein nigerianischer UN-Soldat getötet und mehrere verwundet wurden). In der Folge leisteten die österreichischen Sanitäter bis 1963 an mehreren Orten im Kongo wertvolle Hilfe. Neben der medizinischen Versorgung der UN-Truppen betreuten sie die lokale Bevölkerung. Dies war der Beginn der erfolgreichen österreichischen Teilnahme an internationalen Friedensoperationen, die inzwischen ein fixer Bestandteil der österreichischen Außenpolitik geworden ist.

Mit Corona-bedingten Verschiebungen werden die „60 Jahre Auslandseinsatz“ des Österreichischen Bundesheers langsam nachgeholt. Tatsächlich startete am 11. Dezember 1960 der erste UN-Einsatz von österreichischen Soldaten im Kongo: Die Operation der Vereinten Nationen im Kongo (französisch Opération des Nations Unies au Congo, ONUC) war eine vom Juli 1960 bis Juni 1964 dauernde UN-Friedensmission, basierend auf UN-Resolution 143 vom 14. Juli 1960, zur Lösung der Kongokrise in der Republik Kongo, ehemals auch als Kongo-Léopoldville und heute als Demokratische Republik Kongo bezeichnet. 49 freiwillige Sanitäter des Bundesheeres, darunter eine medizinisch-technische Assistentin und erste Österreicherin mit militärischen Rangabzeichen, machten sich am Weg zu ihrem ersten UNO-Einsatz nach Bukavu, Kongo.

Der gerade pensionierte Referent freut sich nun in Ruhe arbeiten zu dürfen, seine Forschungsschwerpunkte sind Militärgeschichte und Sicherheitspolitik.

Für das österreichische Bundesheer war der Einsatz im Rahmen der UNOC der erste Auslandseinsatz militärischer Kräfte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. 5 Kontingente mit einer Stärke von bis 55 Personen (insgesamt 166 Soldaten) wurden zwischen 1960 und 1963 in den Kongo entsandt, deren Hauptaufgabe die Sicherstellung der Sanitätsversorgung der UN-Truppen, sowie der Bevölkerung und der Flüchtlinge war. Das erste österreichische Sanitätskontingent kehrte Ende Mai 1961 nach Wien aus der UN-Mission im Kongo zurück.

Dr. Schmidl schilderte Hintergründe und Entwicklung der internationalen Einsätze sowie der UN-Operation im Kongo. Der Einsatz des österreichischen Sanitätskontingents wird anhand von Archivquellen und den Erinnerungen eines Teilnehmers dargestellt. Ein besonderes Augenmerk gilt den politischen Hintergründen der österreichischen Beteiligung und der Verbindung mit der Südtirolpolitik des damaligen Außenministers Dr. Bruno Kreisky.

Beitrag & Fotos: © Mag. Serge Claus, OStR

 

 

 

 

 

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