Erinnerungen an Zypern

Erinnerungen an Zypern

Als junger Wachtmeister gehörte Günter Bartunek 1972 zum ersten österreichischen UN-Bataillon auf Zypern. Am Montag, dem 27. November 2023, berichtete der heutige Oberst i.R. im Café Nuovo in Wiener Neustadt über seine Erinnerungen an diesen Einsatz. Er hatte sich schon 1965 für einen Auslandseinsatz gemeldet und wurde – als 1972 erstmals ein UN-Bataillon aufgestellt wurde – am 4. April einberufen. Mit der Bahn ging es nach Rijeka und dann mit der M.S. Liburnija nach Limassol. Am 26. April kamen die österreichischen „Blauhelme“ im St. Patrick’s Camp in Paphos im Südwesten der Insel an. Drei- bis vierwöchige Dienste in den Observation Posts „Junction House“ (in Paphos), „Mandria Hill“ (eine temporäre Position an der Küste östlich von Paphos) und „Maveroli“ (im türkischen Viertel von Paphos) wechselten mit Diensten im Camp „St. Patrick“ sowie mit Kommandierungen ins Hauptquartier der UNFICYP in Nicosia (wo Bartunek am 7. Juni die Ordonnanzen und Ehrenposten beim Besuch von UN-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim befehligte). Besonders herausfordernd war in der ersten Zeit die Übernahme der OPs von den britischen Truppen (bis dahin war für den Distrikt Paphos ein nordirisches Bataillon, die Irish Rangers, zuständig gewesen). Unterkünfte und OPs waren, wie er sich erinnert, in ziemlich verwahrlostem Zustand („wir hatten zwei Tage zu tun, um sie einigermaßen wohnlich zu machen“, zumal Reinigungsgerät ebenso fehlte wie Mobiliar). Mit bewährtem Improvisationstalent schuf man langsam wohnliche Verhältnisse…

Bartunek kehrte am 10. Oktober 1972 aus Zypern zurück. Die Zuhörer – darunter wie immer mehrere Kadetten der BHAK für Führung und Sicherheit in Wiener Neustadt – folgten wie immer aufmerksam den spannenden Ausführungen Oberst Bartuneks.



Oberst i.R Günter Bartunek bei seinem Vortrag und mit Kadett Elisabeth Rath. 

Landesleiter Manfred Sommer und Bereichsleiterin Irene Valina dankten Prof. Serge Claus für seine vielen Berichte über die Veranstaltungen in Wiener Neustadt – als symbolisches Zeichen der Anerkennung erhielt er einen Kristall-Briefbeschwerer.

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